Hintergrund zur Rekommunalisierung

Oberbaumbrücke, Friedrichshain-Kreuzberg (Foto: Fotolia)
Nach der Privatisierungswelle in den 1990er Jahren denken aktuell viele Kommunen angesichts auslaufender Konzessionsverträge über den Erwerb der Netze durch landeseigene bzw. kommunale Unternehmen nach. Im März 2012 gründete das Land Berlin den Landesbetrieb „Berlin Energie“, um die Teilnahme des Landes an den Verfahren für die Gas- und Stromkonzessionen zu ermöglichen.
Im Mai 2013 übernahm Dipl.-Ing. Wolfgang Neldner die Geschäftsleitung des Landesbetriebes Berlin Energie. Mit Wolfgang Neldner steht ein erfahrener und hochqualifizierter Netzspezialist an der Spitze von Berlin Energie, der den Betrieb zum transparentesten Verteilungsnetzbetreiber Deutschlands machen möchte. Der Landesbetrieb (nach § 26 Landeshaushaltsordnung) ist ein nachgelagerter Teil der Berliner Verwaltung, dessen Tätigkeit auf einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb ausgerichtet ist. Die Eignung des Landesbetriebes wurde in beiden Konzessionsverfahren bestätigt.
Verantwortungsvolle Netzbetreiber für die Energiewende

Saarbrücker Straße mit Ampel (Foto: Fotolia)
Beim Übergang auf erneuerbare Energieträger ist eine energetische Gesamtbetrachtung erforderlich, um eine „energetische Systemwende“ zu erreichen. Deshalb darf die Energiewende nicht auf eine reine „Stromwende“ reduziert werden. Vielmehr müssen Gas und (Fern-) Wärme in den Transformationsprozess sowie alle weiteren Elemente in die energetische Systemwende mit einbezogen werden: Die Erzeuger und Lieferanten, die Übertragungs- und Verteilungsnetze sowie die Speicher und die Verbraucher.
Mit einem überwiegend auf erneuerbaren Energieträgern beruhenden Energiesystem lässt sich die hohe Versorgungsqualität nur aufrechterhalten, wenn Daten – von den Energiequellen bis hin zu den Verbrauchern – in Echtzeit erfasst und ausgewertet werden können, um effizient und energiesparend zu agieren.
Netzbetreiber müssen diese Daten diskriminierungsfrei allen relevanten Systembeteiligten zur Verfügung stellen.
Ein solches robustes Energiesystem der Zukunft benötigt auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite neue Marktprodukte, bei denen die vorgehaltene Kraftwerksleistung berücksichtigt und die Speicherung von Strom, Gas und Wärme möglich wird.